Fette

Fette – mehr als nur Energielieferanten

Fette gehören zu den sogenannten Makronährstoffen. Sie liefern mit etwa 9 Kilokalorien pro Gramm deutlich mehr Energie als Kohlenhydrate oder Proteine. Damit stellen sie die energiereichste Nährstoffgruppe dar.

Chemisch betrachtet bestehen Fette aus einem Glycerinmolekül, das mit drei Fettsäuren verestert ist. Diese Fettsäuren können unterschiedlich aufgebaut sein. Man unterscheidet zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren.

Gesättigte Fettsäuren zeichnen sich dadurch aus, dass jedes Kohlenstoffatom mit zwei Wasserstoffatomen verbunden ist. Bei den ungesättigten Fettsäuren fehlt diese vollständige Sättigung. Stattdessen entsteht eine sogenannte Doppelbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen. Je nach Position der ersten Doppelbindung spricht man beispielsweise von einer Omega-3-Fettsäure, wenn diese am dritten Kohlenstoffatom liegt.

Fette übernehmen im Körper zahlreiche wichtige Funktionen. Sie sind unter anderem am Aufbau der Zellmembranen beteiligt, sie liefern essentielle Fettsäuren und dienen als Träger fettlöslicher Vitamine. Besonders für Gehirnzellen, Blutgefäße und das Gewebe sind sie unentbehrlich.

Einige Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen, andere müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Diese werden als essentielle Fettsäuren bezeichnet. Sie sind lebensnotwendig, da sie an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt sind.

Wichtige Fettsäuren im Überblick

Omega-3-Fettsäuren
Zu dieser Gruppe zählen zum Beispiel Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Sie unterstützen die Herzgesundheit, wirken entzündungshemmend und haben einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Auch bei bestimmten entzündlichen Erkrankungen, depressiven Verstimmungen oder chronischen Beschwerden wie rheumatischer Arthritis und Asthma wird ihnen eine unterstützende Wirkung zugeschrieben.

Omega-6-Fettsäuren
Wichtige Vertreter sind die Linolsäure und die Arachidonsäure. Sie tragen zur Wundheilung bei, sind für das Zellwachstum wichtig und unterstützen die Immunabwehr. Allerdings können sie in zu hoher Menge entzündungsfördernd wirken.

Das richtige Verhältnis zählt

Für eine gesunde Wirkung beider Fettsäurengruppen ist das Mengenverhältnis entscheidend. Ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 sollte bei höchstens eins zu fünf liegen. In vielen modernen Ernährungsweisen ist der Anteil an Omega-6 deutlich höher, was zu Ungleichgewichten führen kann.

Lebensmittel wie Rapsöl, Leinöl oder Walnüsse liefern beide Fettsäuren in einem günstigen Verhältnis. Dies ist deshalb so wichtig, weil beide Fettsäuregruppen im Körper auf die gleichen Enzyme zum Abbau angewiesen sind. Ein Übermaß an Omega-6 kann deshalb die Verwertung von Omega-3 hemmen.

Fazit

Fette sind essenziell für unsere Gesundheit. Sie liefern nicht nur Energie, sondern übernehmen zahlreiche Aufgaben im Körper. Besonders die Balance zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren spielt eine zentrale Rolle. Wer bewusst auf hochwertige Fettquellen achtet und pflanzliche Öle sowie fettreichen Fisch oder Nüsse regelmäßig in die Ernährung integriert, unterstützt damit Herz, Kreislauf und Stoffwechsel auf vielfältige Weise.